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Angler werfen Angel nach Grundstück aus

Der Fischerverein Lühe-Este blickt auf eine lange Geschichte zurück.

Der Verein freut sich über einen kräftigen Zuwachs an Mitgliedern – und sucht ein Grundstück zum Aufbau einer Jugend-Angelgruppe.

Jacob Bessmann vom Fischereiverein Luehe Este hat seine 291759

Dezember 1888 im Gasthaus Roopers in Lühe als „Fischereigenossenschaft für den Kreis Jork“ gegründet. Der Verein wächst stetig und zählt mittlerweile bereits mehr als rund 160 Mitglieder, sagt der Vorsitzende Jacob Beßmann (36) aus Estebrügge. Zu den Gewässern des Vereins gehören die Este von Cranz bis zum Buxtehuder Hafen und die Lühe. Der Verein sei im Umbruch, die Jüngeren rückten in den Vorstand nach – und bauten eine Internetseite auf, auch bei Facebook und Instagram sind die Sportangler aktiv. Dort haben sie auch die Geschichte des Vereins umfangreich aufgearbeitet. 

Jugend-Angelgruppe in Planung 

Seit fast zwei Jahren planen sie bereits, eine Jugend-Angelgruppe aufzubauen. „Wir stehen im engen Austausch mit Bürgermeister Matthias Riel“, sagt Beßmann.

Allerdings habe der Verein noch kein passendes Grundstück gefunden – trotz vieler Gespräche mit Gemeinde, Kirchen und Obstbau. Es sollte möglichst an der Este liegen oder über einen (Beregnungs-)Teich verfügen. Eine Option sei auch, einen eigenen Teich anzulegen. Kauf oder Pacht wären denkbar. Das Grundstück wollen sie (auch aus Versicherungsgründen) einzäunen und einen Bauwagen oder eine Hütte aufstellen – als Treffpunkt (vorrangig für die Jugendarbeit). 

Kräftiger Zuwachs an Mitgliedern 

Der Angelsport erlebe einen Boom – auch durch die Corona-Pandemie. „Wir haben rund 30 neue Mitglieder – quer durch alle Altersstufen – seit 2020 aufgenommen“, sagt Beßmann, der an der Este und mit der Angel groß geworden ist. Er arbeitet im Vertrieb, beim Angeln genieße er vor allem eines: die Ruhe. Aal, aber auch Zander, Meerforelle, Hecht und Karpfen können mit dem Fischereischein sowie einer Fischereierlaubnis des Vereins an Este und Lühe geangelt werden.

Die Wasserqualität sei gut, mit Sorge sieht der Altländer allerdings die starke Verschlickung der Este: „Wo ich früher auf den Grund schauen konnte, liegt heute – vor allem in den Nebenarmen – fast ein Meter Schlick.“ Kontakt via E-Mail unter: info@fischereiverein-lühe-este.de.

ALTES LAND. Die Fischerei an der Elbe und an ihren Nebenflüssen wie der Lühe und Este hat eine lange Tradition. Trotzdem habe sich diese „in der Vergangenheit nie mit der von Blankenese, Altenwerder und Finkenwerder messen können“, schreibt der ehemalige Leiter des Rostocker Schiffbau- und Schifffahrtsmuseums, Dr. Peter Danker-Carstensen. Die Altländer Fischer hätten ihren Fang (aus der Elbe) vor allem über die Fischaufkäufer aus Blankenese abgesetzt. Mitte des 19. Jahrhunderts habe es rund 35 Elbfischer gegeben. In wasserdurchspülten Kästen hielten sie ihren Fang frisch.

Hinzu kamen laut Dr. Danker-Carstensen die Nebenerwerbsfischer, die in den Nebenflüssen und in den Wettern, Gräben und Bracks fischten. Auf Elbe, Lühe und Este seien diese auch mit Aal- oder Buttjollen sowie mit kleinen Ewern unterwegs gewesen. 1899 ist von neun Elb- und Küstenfischern und ihren Ewern und Kuttern aus Lühe, Cranz und Neuenfelde die Rede. In Altona und Hamburg verkauften sie ihre Fische, bereits 1888 hatten sich die Altländer Fischer zur „Fischereigenossenschaft für den Kreis Jork“, der Keimzelle des heutigen Fischervereins Lühe-Este e.V. von 1888, zusammengeschlossen.

In den ersten Jahrzehnten waren Genossenschaft beziehungsweise Verein (ab 1922) noch Interessenvertretung der Fischer im Haupt- und Nebenberuf. Die Genossen beteiligten sich an Ausstellungen des Kaiserreichs in Berlin und Kiel mit Ständen und stellten ihre Produkte und Gerätschaften wie Brutkästen für Störe vor. Butt- und Schollenfischerei spielten die wichtigste Rolle, so der Experte in seinem Beitrag für „Das Alte Land von A bis Z“ (Husum-Verlag). Ab den 1920er Jahren vollzog sich der Übergang zur Hochseefischerei. Ihre Hochburg war Cranz an der Este, wo Gustav Bröhan mit Gleichgesinnten bereits im Jahr 1888 die Cranzer-Fischdampf-Gesellschaft gegründet hatte – um im Wettbewerb mit den Hamburgern und Engländern bestehen zu können. Sie bauten den ersten „Steam Trawler“, er trug den Namen „August Bröhan PC 15“. Weitere Neubauten folgten, 1912 stiegen die Altländer in die Heringsfischerei ein. 1895 bauten sie den ersten deutschen Trawler, der „mit zwei am Schleppnetz befestigten Scherbrettern fischte“. Mehr Fisch landete so im Netz.

Ein gutes Tauschmittel für Brot und Fleisch

Durch den Ersten Weltkrieg wurde die Flotte dezimiert, um 1920 waren allerdings bereits wieder acht Dampfer aus Cranz unterwegs, 1927 gründeten die Reeder die „Cranzer Fischdampfer AG“. Sogar in Großbritannien landeten sie ihren Fisch an, mit Einfuhr-Zöllen machten die Briten den Altländern ab 1932 das Leben schwer. Dennoch liefen die 13 Fischdampfer aus Cranz noch bis 1939 regelmäßig englische Häfen an. Im Zweiten Weltkrieg ruhte die Hochseefischerei, nach dem Krieg konnte die Fischereiflotte aus Cranz – trotz 20 Millionen Mark an Subventionen aus der Kasse des Senates – nicht wieder an die Vorkriegsjahre anknüpfen. Wer an Lühe und Este angeln durfte, hatte in der Notzeit nach 1945 ein gutes Tauschmittel für Brot und Fleisch, Aal lieferte Fett und Fleisch, aus der Haut wurden Schnürsenkel gefertigt.

Im Jahr 1969 endete die Geschichte der Cranzer Fischdampfer AG. Mit der Elbfischerei war es bereits in den 1930er Jahren bergab gegangen – aufgrund der Verunreinigung des Wassers durch Einleitungen der petrochemischen Industrie in Hamburg.

Ab den 1960er Jahren hatte die Elbfischerei keine große wirtschaftliche Bedeutung mehr, letzter Berufsfischer des Alten Landes ist heute Lothar Buckow aus Jork-Wisch mit seiner „Elise“.

Text Und Bild Buxtehuder Tageblatt 2021

 

Über uns

Der Fischereiverein Lühe-Este e.V. wurde 1888 gegründet. Unser Verein hat über 150 Mitglieder und bewirtschaftet insgesamt 3 Vereinsgewässer (Vereinseigentum als auch gepachtet). Wir freuen uns über jedes neues Mitglied! Petri Heil!

Verband

Wir sind Mitglied des Landesfischerverband Niedersachsen e.V.

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